Kleingartenanlage Zur Linde

Lionsday auf der Parzelle der Kita Kleiner Fratz

Arbeitseinsatz der Leo-Lions Berlin und der Regionalgruppe des Naturgarten e.V. auf der Kitaparzelle der Kita Kleiner Fratz am 11. Mai 2019
unter dem Motto: ‚Tiere pflanzen‘

Das Ziel des Tages war die Umgestaltung eines Teils der Kitaparzelle zu einer Fläche, die Lebensraum und Nahrung für Insekten bietet, aber gleichzeitig auch leckere Früchte für die Kitakinder liefert.
Wie erreicht man so etwas?

Vorher: Eine dichte Hecke von Flieder und Prachtspieren umschließt das Grundstück. Die Spieren sollen bleiben und vom Flieder auch noch einige höhere Exemplare. Aber der vordere Teil, der wegen der Einhaltung der Heckenhöhe so oft geschnitten werden muss, dass er kaum noch blüht, kommt weg.

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Nach der offiziellen Begrüßung durch den Vorstand legen sie los, die Mitglieder der Regionalgruppe des Naturgarten e.V. und die Leo-Lions, zusammen fast 20 Mitwirkende.
Die härteste Arbeit ist natürlich das Ausgraben der Fliederwurzeln, die dicht und stark in der Erde sitzen. Das gelingt nur mit vereinten Kräften und regelmäßigem Abwechseln.
Die abgeschnittenen Zweige werden teils gehäckselt und teilweise zu einem besonderen Bauwerk aufgeschichtet, aber dazu später mehr.

Gegen Mittag ist der größte Teil der Hecke ausgegraben und die Gruppe freut sich über das vom Verein gespendete Mittagessen im Vereinsheim.
Am Nachmittag beginnt die Vorbereitung der Pflanzaktion. Der Boden ist durch das Graben völlig durchmischt und leider ziemlich trocken. Im Grunde ist eine Art Sandkastensituation entstanden. Aber die Kitaparzelle besitzt bereits einen Sandkasten, ein zweiter wird nicht gebraucht. Die HelferInnen holen Kompost vom Kompostplatz der Anlage und modellieren die Fläche auch noch, um sie abwechslungsreicher zu gestalten.
Dann werden zunächst die Sträucher eingesetzt, das sind u.a. Aronia, Quitten, eine Felsenbirne und Honigbeeren, dazu Johannisbeersträucher und Stachelbeeren.

Auf die Zwischenflächen wird Saatgut einheimischer Blütenpflanzen ausgesät und es werden auch einige Pflanzen gesetzt, die sich später durch Selbstaussaat erhalten sollen. Die Planung dafür stammt von Frau Gladitz-Kersting, einer Planerin für Naturgärten.
Zuletzt wird mit der feinen Brause ein Sprühnebel erzeugt, der die Feuchtigkeit langsam in den Boden bringen soll.

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Der besondere Hingucker auf der Fläche ist natürlich das ‚Sauriernest‘.

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Dies ist nicht nur eine interessante Variante, um das Schnittgut loszuwerden. Nein, dieses Bauwerk wird auch eine wichtige Funktion erfüllen. Der gebräuchlichere Begriff ‚Käferkeller‘ weist darauf hin, dass hier Käferarten einen Lebensraum, vor allem aber eine Kinderstube finden werden, sobald das Holz anfängt zu verrotten. Denn etliche Käfer legen ihre Eier in Totholz ab. Die schlüpfenden Larven ernähren sich vom Holz bzw. seinen Abbauprodukten.
Aber auch für Marienkäfer und andere Insekten ist das ‚Sauriernest‘ interessant. Sie finden hier ein gutes Winterquartier.

Abschließend noch ein Bild von der Fläche ca. 3 Monate später. Natürlich war die große Trockenheit ein Problem und die Fläche sähe nicht annähernd so gut aus, wenn nicht die KitagärtnerInnen und einige Eltern fleißig gegossen hätten.

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Im Herbst wurden auf der Fläche viele Frühlingszwiebeln gesteckt, von denen die Mäuse hoffentlich einige zum Blühen stehen lassen.
In den nächsten Jahren soll die Fläche mit weiteren einheimischen und trockenheits-verträglichen Pflanzen besetzt werden, die dann auch noch Schilder erhalten sollen.
Und mit etwas Glück ziehen bereits im kommenden Frühjahr die ersten Mauerbienen in die eigens angebrachte Nisthilfe ein. Wir werden darüber berichten.

Susanne Fünfstück

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